- Wiki
- >
- Forschungsprojekte
- >
- Zwischen öffentlicher Verantwortung und gesellschaftlicher Selbstregelung – Organisationsprobleme der Krankenversorgung...
Beschreibung
Das deutsche Krankenversorgungssystem bietet im internationalen Vergleich zwar eine hochwertige Versorgung, aber auf die einschlägigen Anforderungen der Flüchtlingsversorgung ist es nicht hinreichend vorbereitet. Verschiedene Probleme treffen hier aufeinander: Die Zuständigkeiten für die Versorgung von AsylbewerberInnen sind nicht eindeutig geklärt,
außerdem trifft die Anwendung des Asylbewerberleistungsgesetzes mit seinem eingeschränkten Leistungsrecht auf Schwierigkeiten, z.B. Versorgung nur bei akuten Erkrankungen, Bewilligung von Überweisungen bzw. Krankenhauseinweisungen durch den Sozialhilfeträger. Hinzu kommt, dass das deutsche Gesundheitssystem auch bereits mit der Versorgung der in Deutschland ansässigen Wohnbevölkerung auf manche Probleme stößt, z.B. partielle regionale Unterversorgung, z.T. recht lange Wartezeiten auf Arzttermine insbesondere in der fachärztlichen Versorgung, die sich in der Versorgung von Asylbewerbern gleichermaßen stellen. Die Kommunen, als Sozialhilfeträger nach dem Asylbewerberleistungsgesetz für die Versorgung von Flüchtlingen zuständig, sind mit der Aufbringung der betreffenden Kosten vielfach überfordert. Auf der Ebene der kommunalen Gebietskörperschaften (Landkreise und kreisfreie Städte) kommt diese Gemengelage von Problemen zugespitzt zum Ausdruck.
Vor diesem Hintergrund soll in diesem Projekt der Frage nachgegangen werden, welche Wege zur Problemlösung in ausgewählten kommunalen Gebietskörperschaften Nordrhein-Westfalens eingeschlagen werden. Zwei Aspekte stehen hier im Vordergrund: zum einen die Handhabung des Asylbewerberleistungsgesetzes und des Asylverfahrensbeschleunigungsgesetzes, zum anderen der Aufbau von Strukturen (Netzwerken) bei der Organisation der Flüchtlingsversorgung.